Kohärenz durch Wertschätzung, Naturverbindung und Geschichten

Seit Ende des 20. Jahrhundert haben wir es auch wissenschaftlich belegt: das Universum ist dauerhaft und gänzlich miteinander verbunden und kohärent.

 

Wir Menschen wissen fast alle wie es ist, in einem harmonischen Zustand zu sein; dann wenn Körper, Geist und Herz vereint sind: im Flow, in Harmonie, Homöostase, Balance, im Gleichgewicht, alles läuft perfekt zusammen, unangestrengt, leicht.

 

Wie kommen wir dahin? Wodurch entsteht Kohärenz?

 

Während meines Connective Leadership Trainings lernte ich das Thema Kohärenz noch einmal neu kennen und habe mich auf eine kleine Forschungsreise begeben, die ich mit euch teilen möchte.

 

Seit Ende des 20. Jahrhundert haben wir es auch wissenschaftlich belegt: das Universum ist dauerhaft und gänzlich miteinander verbunden und kohärent.

 

Komplexe, lebende Systeme, auch wir Menschen machen da keine Ausnahme, bestehen aus unzähligen dynamischen und ineinander verbundenen Netzwerken aus biologischen Strukturen und Prozessen. Ob in Atomen, Organismen, sozialen Gruppen, Planeten – jedes Ganzes ist Teil eines größeren Ganzen und das wiederum Teil eines Größeren. Damit hat alles eine Beziehung und nichts ist allein oder separat.[1][2][3]

 

Die Systeme brauchen einen Weg sich zu koordinieren und dies scheint eine unmittelbare und nicht lokalisierbare Kommunikation zwischen subatomaren Partikeln zu sein.

 

Wir Menschen wissen fast alle wie es ist, in einem harmonischen Zustand zu sein; dann wenn Körper, Geist und Herz vereint sind: im Flow, in Harmonie, Homöostase, Balance, im Gleichgewicht, alles läuft perfekt zusammen, unangestrengt, leicht.

 

Ich fühle mich dann mit mir selbst und auch mit Anderen gut verbunden und zur ganzen Erde. Das HeartMath Institute nennt diesen Zustand der Verbundenheit Kohärenz. Kohärenz bedeutet Ordnung, Struktur, Harmonie und Ausrichtung innerhalb und zwischen den Systemen.

 

Das HeartMath Institute hat über 20 Jahre Forschungserfahrung zum Thema Kohärenz. Ihre Mission ist es, mit den Werkzeugen und Resultaten aus ihrer Forschung, Menschen zu ermöglichen, ihre physischen, mentalen und emotionalen Systeme in Balance zu bringen – eben in Kohärenz.

Wozu ist diese Kohärenz?

 

Wir sind irgendwie immer in Kohärenz, wir funktionieren, die Erde funktioniert, nur geht es dabei um den Grad der Kohärenz.

 

Eine harmonische Ordnung, also eine hohe Kohärenz bedeutet, das System operiert effizient, einfach. Ein System, welches sich in eher chaotischen Zusammenhängen befindet, ist ineffizienter und braucht mehr Energie. Beides strahlen wir aus und teilen es anderen unbewusst über ein vom Herzen generiertes Magnetfeld mit, welches sich mit den Emotionen ändert.

Kohärenz = cohaerere = zusammenhängen

Zusammenhang, Abstimmung, Koordination

 

Für uns Menschen sei es die Qualität des Integriertseins und von Verständlichkeit oder der logischen, geordneten und ästhetischen Konsistenz von Beziehungen. Es impliziert immer Korrelationen, Verbundenheit und effizienten Energieverbrauch.[4]

 

Kohärenzsinn/-gefühl

 

Nach Aaron Antonowsky, der KZ-Überlebende befragt hat, wie sie das überstehen konnten, ist das Kohärenzgefühl „eine globale Orientierung, die ausdrückt, in welchem Ausmaß man ein durchdringendes, andauerndes und dennoch dynamisches Gefühl des Vertrauens hat, dass

  • die Stimuli, die sich im Verlauf des Lebens aus der inneren und äußeren Umgebung ergeben, strukturiert, vorhersagbar und erklärbar sind;
  • einem die Ressourcen zur Verfügung stehen, um den Anforderungen, die diese Stimuli stellen, zu begegnen;
  • diese Anforderungen Herausforderungen sind, die Anstrengung und Engagement lohnen.“ [5]

Eine solche persönliche Kohärenz sei, so die WissenschaftlerInnen des HeartMath Institutes möglich, wenn Menschen lernen, wie sie konsistent ihre Emotionen, Gedanken und Einstellungen selbst regulieren. Nicht runterregulieren, verdrängen oder was wir heute sonst noch so tun, sondern in einer intuitiven, intelligenten und ausgewogenen Weise.

 

Wenn ich z.B. auf dem Sitzplatz sitze, schleichen oder die Vogelsprache übe, schule ich meine Wahrnehmung. Ich trainiere NUR zu beobachten und ich trainiere dabei ebenfalls meinen inneren Beobachter, der auch die inneren Prozesse beobachtet und sich in ihnen verliert, sie beiseite schiebt oder sie wertschätzt und sieht.

 

Wenn mehr Menschen in ihren Familien, auf der Arbeit oder in anderen Gemeinschaften ihren Grad der Kohärenz erhöhen und stabilisieren, könne das zu einer sozialen und globalen Erhöhung der Kohärenz führen. Das reflektiere sich nicht nur in unserer Gesundheit und dem Wohlbefinden, sondern es stärkt auch die ganze (Welt-)Gemeinschaft und die Erde an sich.

 

Wir brauchen also mehr Verbindung von unserem hyperaktiven Kopf zu unserem Herzen.

 

Um diese Herzverbindung aufzunehmen sei der 1. Schritt, dass jede_r Einzelne die Verantwortung für die eigene Energie übernimmt.

Das sei möglich durch mehr Bewusstheit in Gedanken, Gefühlen und Einstellungen.

 

Wenn ich in meinen Gedanken habe, dass ich unbedingt eine Feder von diesem Vogel da oben haben will, strahle ich eine Energie von Jagd aus und der Vogel wird mir keine Feder dalassen, wenn er wegfliegt.

 

Das, was ich da also bei unserem Training gelernt habe, über mein ganz eigenes Leadership und wie ich Worte verwende, hilft mir, diese Herzverbindung aufzunehmen und es kreiert einen Raum, in dem Kohärenz für alle möglich ist.

Aber wie?

 

Emotionen regeln das

 

Das HeartMath Institute fand heraus, dass positive Emotionen wie Mitgefühl oder Wertschätzung zu einem kohärenteren Herzrhythmus führen, der wiederum die Hirnwellen beeinflusst und so unser System in höhere Kohärenz bringt. Negativ empfundene Emotionen wie Ärger, Angst, Sorge hingegen bringen das System in einen eher chaotischen Zustand und verringern die Kohärenz, es verursacht mehr Stress.

 

Unsere Emotionen spielen also eine enorm wichtige Rolle. Sie sind verantwortlich für den Stress, den wir erleben, sie beeinflussen Entscheidungen, Motivation und die Zufriedenheit mit unserem Leben.

 

Wenn Kohärenz herrscht zwischen dem kognitiven und emotionalen System, also dem Gehirn und dem Herzen, interagieren sie konstruktiv zusammen, sie erweitern die Aufmerksamkeit und bieten optimale physiologische und psychologische Funktion. Wenn nicht, gibt es Konflikte: Auch wenn ich mir sage: „Denk positiv, das ist gut.“ Habe ich noch lange keine höhere Motivation.[6]

 

Das HeartMath Institute hat viele kurzfristig wirkende Werkzeuge entwickelt, um Kohärenz herzustellen. Wie z.B. die Heart Coherence™ Technique:

 

1. Atme, wie du gerade atmest und bemerke es.

 

2. Wähle etwas, was dir am Herzen liegt – eine Person, ein Haustier, Natur etc. denke daran und fühle die Wertschätzung, die dabei aufsteigt für ungefähr 2 min.

 

3. Erwecke nun ein generelles Gefühl von Wertschätzung und Fürsorge für unseren Planeten.

 

4. Atme diese Gefühle aus deinem Herzen heraus und schick sie in die Welt oder an einen Ort, wo sie gerade sehr gebraucht werden.

 

Ein effektiver und lang anhaltender Weg zu mehr Kohärenz und damit ein höheres mentales, physisches, emotionales und spirituelles Wohlbefinden, sei die Aktivierung und Erhaltung echter Wertschätzung und Dankbarkeit.

 

Ich kann also z.B. durch ausgesprochene oder aufgeschriebene Dankbarkeit für mich und auch in einer ganzen Gruppe Dankbarkeit auslösen und somit eine höhere Kohärenz schaffen, nur durch dieses Gefühl. Wenn es schwer fällt, ein solches Gefühl zu generieren, lässt man sich einfach anstecken durch die Gruppe.

 

Auch das Sein in Naturverbindung, oder das Erzählen unserer Geschichten kreierte in mir das Gefühl von Wertschätzung für all die Geschöpfe und diese wunderbare Schönheit unserer Mutter Erde.

 

Durch die Geschichten der anderen Teilnehmenden, konnte ich von deren Erfahrungen lernen und ich konnte mit meiner Geschichte einen Beitrag leisten: so wurde jede_r wertgeschätzt. Das Kennen der Geschichte der Anderen verbindet mich, das erhöht die Kohärenz und erlaubt mir erst Mitgefühl und Verständnis.

 

Die Wissenschaftler fanden ebenfalls heraus, dass eine hohe soziale Kohärenz in einer Gruppe zu verbesserter Kommunikation und Kooperation führt und sie insgesamt effizienter funktioniert.

 

Hier noch ein kleines Video vom Heartmath Institute über unser großartiges Herz und was es noch so alles weiß und kann.

 

Vielen Dank.

 

[1] Bohm D. Hiley BJ. The Undivided Universe: An Ontological Interpretation of Quantum Theory.Abingdon, UK: Routledge; 1993

 

[2] Laszlo E. The Interconnected Universe: Conceptual Foundations of Transdiciplinary Unified Theory. Singapore: World Scientific Publishing Co; 1995.

 

[3] Laszlo E. Quantum Shift in the Global Brain: How the New Scientific Reality Can Change Us and Our World. Rochester, VT: Inner Traditions; 2008.

 

[4] https://www.heartmath.org/assets/uploads/2015/01/coherence-bridging-personal-social-global-health.pdf

 

[5] Antonovsky A. 1997 (1987)

 

[6] https://www.heartmath.org/assets/uploads/2015/03/heart-brain-neurodynamics.pdf

 

 

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